Langzeittest Saab 9-3
Berichte 2003

Monatsbericht Juli 2003


Ein neues Fahrzeug. Die Suche. Die Qual der Wahl. Die Probefahrt. Die Entscheidung.

Ein neues Fahrzeug

Ein neues Fahrzeug sollte also her. Doch dann kam die grosse Frage: Welches?

Zusammen mit meiner Freundin Marina stellte wir die ersten Überlegungen bezüglich der Eigenschaften des Autos an.

Ein 4-türer sollte es diesesmal sein, kein 2-türer mehr. So gut und sportlich das vieleicht auch aussehen mag, aber der Komfort beim Ein- und Aussteigen ist uns einfach wichtiger. Einen größeren Innenraum und einen grossen Kofferraum soll er auch haben. Zusätzlich einen starken Motor und gute Qualität. Außerdem noch ein paar Extras auf die ich keinesfalls verzichten wollte, wie zum Beispiel Xenonscheinwerfer und Tempomat.

Die Suche

Also fuhr ich dann in meiner Freizeit zu einem grossen Gebrauchtwagenhändler um erst mal zu schauen was für Fahrzeuge auf unsere Wunscheigenschaften zutrafen, ohne mich schon vorher auf bestimmte Marken festzulegen.

Ich schaute mich also um und sah zwar eine Menge Autos, aber keines welches mich wirklich ansprach. Doch dann sah ich einen VW Bora mit vielen Extras. Er erfüllte also eigentlich alle Eigenschaften, nur der Preis schien mir etwas sehr überzogen. Immerhin handelte es sich um einen Gebrauchten. Ich schaute dann weiter und sah dann für den selben Preis einen VW Passat (neues Modell). Hierbei handelte es sich allerdings um die Basisversion ohne Extras, wobei er ja schon eine gute Serienausstattung hat.

Der Passat gefiel mir eigentlich recht gut. Ein Bekannter von uns hat das vorige Modell. Ein gutes Auto. Also fuhr ich dann direkt zu einem Audi und VW-Händler. Dort fragte ich dann nach dem Preis eines neuen Passats. Als Austattungslinie wählte ich den Trendline 1.8 T (150 PS) und ein paar Extras. Der Preis lag bei etwa 28.000 Euro.

Dadurch, dass Audi auch noch in diesem Hause vertreten war, informierte ich mich gleich auch noch über den A4 allerdings als Avant, da mir die Limousine vom Äusseren nicht so sehr gefällt. Jedoch musste ich bei Audi festellen, dass man selbst für die Dachreling einen Aufpreis zahlen muss. Für mich etwas unverständlich. Im grossen und ganzen verhielt ich mich recht bescheiden bei den Extras. Eine (teure) Option wählte ich dann noch: das S-Line Sportpaket. Es beinhaltet einige nützliche und auch optische schöne Extras. Mir war schon klar das der Audi mit dem Preis des Passats nicht mithalten konnte, aber mit fast 36.000 Euro fingen die ersten Zweifel an.

Naja, es sollte ja erst mal alles nur zur Information dienen.

Doch dann passierte es eines Tages. Im Fernseher sah ich eine Autowerbung. Was für ein Fahrzeug war das? Ganz zum Schluss lüftete sich das Geheimnis. Es war der neue Saab 9-3.

Also ab ins Internet und mal schauen was man dort über den Saab findet. Bis dato hatte ich mich noch nie mit Saab beschäftigt. Auf der Homepage von Saab wurde ich schnell fündig. Ein grosses Lob für die sehr gute Präsentation. Alle Fahrzeugeigenschaften wie zum Beispiel ESP, TCS, elektronische Schlüssel und vieles mehr wird mit kleinen Animationen sehr gut erklärt.

Am nächsten Wochenende ging es dann zum Saab-Händler. Da stand er dann. Kaum gesehen schon fing das Herz an schneller zu schlagen. Es war wie bei Kindern die von einem neuen Spielzeug träumten.

Ich war allerdings bei den Gebrauchtwagen gelandet. Zufällig war der Verkäufer der Neufahrzeuge auch da und nach kurzem Vorstellen nahm er mich in einem neuen Saab 9-3 mit zur Neuwagenausstellung. Diese war leider nur ein Block weiter, aber ich durfte die Kraft des 175 PS starken Motors wenigstens kurzzeitig erleben.

Dort angekommen wurde mir der Wagen bestens erklärt. Der Verkäufer war sehr nett und bemüht. Nach der Vorstellung des Fahrzeugs gingen wir dann über zu den Zahlen.

Erstmal musste ich den Motor wählen. Zur Auswahl standen 150 PS, 175 PS und ein 125 PS Diesel oder die Top Version Aero mit 210 PS.

Ich entschied mich wie auch bei VW und Audi für den 150 PS Motor um einen besseren Vergleich zu haben.

Danach kam die Wahl der Ausstattungslinie.

  • LINEAR: Schlicht und einfach, innen wie aussen
  • ARC: Elegant mit Holzeinlagen und Ledersitzen
  • VECTOR: Sportlich mit Alu-Einsätzen, Teilledersitze, 17" Felgen

Da fiel die Entscheidung für den Vector nicht schwer, trotz des höchsten Aufpreises.

Dann nur noch die gewünschten Extras einrechnen und schon nannte mir der Verkäufer den Preis von 30.000 Euro.

Bei allen Preisen muss ich dazu sagen das man hier in Spanien abgesehen von den 16% Mehrwertsteuer noch zusätzlich 12% Zulassungsteuer bezahlen muss.

Die Qual der Wahl

Jetzt hatte ich also drei Angebote, die ich mir mit meiner Freundin in Ruhe anschauen und durchdenken konnte.

Für welches Auto sollten wir uns entscheiden? Der Passat, der am Günstigsten ist, oder den Audi, der den größten Kofferaum hat oder den Saab der fünf Sterne beim EuroNCAP-Test bekommen hat.

Da der Saab mir persönlich von Anfang an am Besten gefiel, machte ich mich dann im Saab-Forum bei www.motor-talk.de über den 9-3 etwas schlauer. Ich fragte nach der Zufriedenheit der Fahrer und bekannten Problemen.

Ich bekam dort viele Hinweise, nicht den 150 PS Motor zu wählen, sondern mindestens den Motor mit 175 PS. Die 150 PS verhalten sich anscheinend etwas schleppend bei dem Fahrzeug.

Die Probefahrt

Darauf hin rief ich den Händler an und sagte ihm, dass wir gerne eine Probefahrt machen würden, allerdings wollten wir den 175 PS Wagen fahren. Das war auch kein Problem und somit vereinbarten wir einen Termin für die Probefahrt.

Ein paar Tage später war es dann endlich soweit. Mir wurden nochmal alle Bedienelemente gut erklärt und dann ging es los.

Erst ein bisschen Stadt und dann raus auf die Autobahn um ein wenig Gas zu geben. Das Auto fährt sich sehr gut. Es läuft sehr ruhig (auch bei höheren Geschwindigkeiten), verhält sich stabil in schnellen und engen Kurven und beschleunigt mit viel Kraft.

Leider war die Probefahrt zu kurz um noch ein Strecke mit viel Steigung zu fahren. Insgesamt dauerte die Fahrt eine knappe Stunde.

Zurück beim Händler musste das Angebot erneut berechnet werden, da wir uns ja mittlerweile eine andere Motorleistung ausgewählt hatten.

Letztendlich kamen wir nun auf eine Summe von 32.400 Euro.

Ich holte mir in den darauf folgenden Tagen weitere Angebote von anderen Saab-Händlern ein, jedoch kamen alle auf mehr oder minder die selbe Summe.

Was mir allerdings bei allen Autohändlern (VW, Audi und Saab) aufgefallen war:

Alle rechneten vom Listenpreis automatisch einen Rabatt ein, ohne den überhaupt zu verlangen. Anscheinend sind die Listenpreise bewusst höher um einen Rabatt zu geben, damit es aussieht als ob man "das Angebot" bekommen würde. Aber über diesen Rabatt hinaus nochmals was nachlassen, war bei keinem drin. Sehr unflexibel meiner Meinung nach.

Ich informierte mich dann auch noch via Internet über die Preise des 9-3 in Deutschland und musste feststellen das er dort doch erheblich günstiger ist.

Bei Autoscout24 fand ich dann ein Fahrzeug was mein Interesse weckte. Es war die Top Version des 9-3 — der Aero mit 210 PS. Dieser sollte nur minimal mehr Kosten, als die mir hier angebotene 175 PS Version, trotz einer besseren Ausstattung und eines stärkeren Motors. Als zusätzliche Extras enthält der Wagen ein Navigationssystem, ein 300 Watt Soundsystem mit CD-Wechsler, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Parkasistent, Regensensor und automatisch abblendbarer Rückspiegel.

Die Entscheidung

Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns dann. Es sollte der Saab 9-3 Aero sein. Er bietet einfach die kompletteste Ausstattung und den stärksten Motor bei einem guten Preis, ist mit fünf Sternen ausgezeichnet, sieht am sportlichsten aus und gefiel mir vom ersten Moment an sowieso am Besten.

Der Passat war zwar auch nicht schlecht, ist hier jedoch stark vertreten und gefiel uns im Vergleich mit den anderen Beiden nicht mehr so gut.

Der Audi war letztenends einfach zu teuer. Hätte man auch noch einen vergleichbaren Motor und eine vergleichbare Ausstattung wie zum 9-3 gewählt wäre der Preis sicherlich noch um ein paar tausend Euro angestiegen. Selbes gilt auch für den Passat, wo der Preis wohl wahrscheinlich ähnlich wäre wie der Saab.

Jetzt heißt es nur noch den Alten verkaufen und den Neuen kaufen.