Langzeittest Honda Jazz Hybrid
Monatsberichte 2014

Monatsbericht September 2014


Wirtschaftliche, praktische und emotionale Gründen beflügeln die Gedanken zu einem Fahrzeugwechsel, hier eine kleine Marktübersicht in Relation zu meinen Präferenzen, final zeichnet sich ein Hybrid Kleinwagen ab, wirtschaftliche und praktische Erwägungen lassen ein Elektrofahrzeug ausscheiden.

Hier steht der Honda Jazz Hybrid noch beim Händler. Nachfolger gesucht

Seit geraumer Zeit denke ich lose über einen Nachfolger für meinen jetzigen Wagen nach, den Ford Fusion 1,4 Trend. Als Langstreckenpendler spule ich im Jahr zwischen 35.000 und 40.000 Kilometer ab, damit liegt nun der Ford Fusion nach etwa 33 Monaten bei rund 100.000 Kilometern. Er war ein Vernunftskauf, als EU-Reimport mit frischer Tageszulassung und kurz vor der Produktseinstellung des Modells extrem günstig, rund 50% Rabatt auf den Listenpreis. Über den Fahrspaß machte ich mir bei dessen Anschaffung keine Gedanken, die Wirtschaftlichkeit rechnete ich durch und im Nachgang bestätigt sich die recht gute Wirtschaftlichkeit.

Meine Frau und ich denken nun über die weitere Nutzung des Ford Fusion nach, sie fährt derzeit meinen "alten" Fiat Panda 1,2 natural power (Erdgas) im Benzinbetrieb, mangels einer benachbarten Erdgas-Tankstelle und wegen eines Defekts an der Erdgas-Einspritzanlage. Ich hatte zuvor den Fiat Panda geraume Zeit mit vielen Kilometern bewegt, so sei ihm nun die geringe Jahresfahrleistung von 10.000 bis 12.000 Kilometer gegönnt. Leider hat der Panda keine Klimaanlage, so wäre der Ford Fusion mit Klimaanlage und knapp drei Jahren betont defensiv gefahren ein guter Ersatz. Meine Frau fährt im Fusion gerne mit, auch lange Strecken in den Urlaub, zur kompletten Übernahme ist er ihr aber doch zu groß, er wird daher verkauft, der zu erzielende Marktpreis ist noch akzeptabel, der erzielte Wertverlust akzeptabel. Der Panda ist nahezu wertfrei, solange er aber noch läuft, will ihn meine Frau noch fahren, sie schätzt den Panda sehr, zumal der Erdgas Panda im Vergleich zum "normalen" Panda deutlich höher ist, angelehnt an den 4x4 Panda, dessen Karosserie er auch nutzt.

Nun gut, ich werde mich eventuell demnächst von meinem Ford Fusion trennen, die Fahrzeugbewertung gibt einen Händler-Einkaufpreis von knapp über 4.000 Euro an. Nicht viel für den Wagen, er ist sehr geräumig, übersichtlich und wirtschaftlich, ich verbrauche damit rund 5,7 bis 5,8 l/100 km. Gemessen an meinem Kaufpreis in Höhe von 9.890 Euro ist der Wertverlust recht überschaubar, in knapp drei Jahren und 100.000 Kilometern, bezogen auf den Listenpreis von damals, rund 19.000 Euro, ist der Wertverfall gewaltig, sicherlich aber auch der Einstellung dieses doch eher wenig gekauften Modells, Nachfolger wurde der Ford B-Max. Ich bin mit dem Ford Fusion sehr zufrieden, lediglich eine Automatik vermisse ich, konnte damals aber keinen attraktiven Fusion mit Automatik finden.

Ich interessiere mich für Technik, Autos, Mobilität und viele andere Dinge, so führe ich eine Tabelle mit Autos, die mich interessieren, deren Nutzung ich mir vorstellen könnte. Die Liste wird sporadisch aktualisiert und soll auch eine Entscheidungshilfe bieten, wenn einmal ein schneller Fahrzeugkauf nach Diebstahl, Totalschaden, etc. erforderlich wäre, dieser Fall trat bei mir jedoch nie ein. Die Liste vergleicht Fahrzeug in ihren technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten, gespeist aus verschiedensten Quellen.

Aktuelle Betrachtung:

  • BMW 114i
  • Honda Jazz 1,2
  • Honda Jazz 1,4 CVT
  • Honda Jazz 1,3 IMA Hybrid
  • Honda Civic 1,4
  • Fiat Panda 4x4
  • Fiat Panda 0,9
  • Fiat 500 0,9
  • Peugeot 207 CC
  • Renault Wind (Nicht mehr in Produktion)
  • Opel Agila 1,2 Automatik / Suzuki Splash 1,2 Automatik
  • Toyota Yaris Hybrid
  • Mitsubishi i-MiEV / Peugeot iOn / Citroën C-Zero

Die Mischung ist sehr bunt und an sich nicht vergleichbar, manche Fahrzeuge sind klar auf Fahrspaß fokussiert, andere auf Wirtschaftlichkeit und wieder andere technisch interessant.

E-Mobilität

Ich interessiere mich u.a. für Elektromobilität und habe auch Fahrzeuge wie den E-Smart und den i-MiEV verglichen, der Smart schied schnell aus, Konzeption und Reichweite sagen mir nicht zu. Sinnvoll nutzbar und bewährt erscheinen mir der Mitsubishi i-MiEV, nebst dessen französischen Brüdern, wie auch der Renault ZOE. Letzterer ist an eine spezielle "Wall-Box" gebunden, kann nicht ohne Weiteres an einer normalen Steckdose geladen werden, zudem kann der Akku nur gemietet werden, mir sagt das nicht wirklich zu.

Mitsubishi i-MiEV / Peugeot iOn / Citroën C-Zero

Den Mitsubishi i-MiEV fuhr ich vor geraumer Zeit im Rahmen einer kurzen Probefahrt, den Peugeot iOn via DB Flinkster Carsharing gelegentlich im normalen Alltagsbetrieb. Der Wagen überzeugt mich sehr, ich könnte ihn mir auch sehr gut als Erstwagen vorstellen, als Langstreckenpendler mit etwas über 60 Kilometer einfachen Arbeitsweg. Mit meinem Arbeitgeber könnte ich sicherlich über die Möglichkeit des Nachladens am Arbeitsplatz reden, mit einem Zwischenzähler wäre die Abrechnung ja kein Problem und Strom haben wir genug, gelten als Großverbraucher und haben auch einen Solarpark auf dem Gelände. Dennoch, die Nutzung des Wagens ist im Hinblick auf die Reichweite natürlich deutlich eingeschränkt, Urlaubsfahrten oder weitere Ausflüge sind damit nicht möglich. Da meine Frau nun aber auch den alten Panda behalten möchte, benötige ich einen voll einsatzfähigen Erstwagen, damit scheiden die E-Mobile aus. Ich nutze sie, wann immer möglich, sehr gerne im Carsharing.

Fiat Panda und 500

Die kleinen Fiats gefallen mir auch, ich war auch mit meinem Panda Erdgas sehr zufrieden. Die geringe Innenraumbreite und die schlechte Kniefreiheit am Mitteltunnel störten mich aber doch, so nehme ich auch diese Wagen aus der engeren Wahl. Der Panda 4x4 ist im Winter sehr interessant, könnte mir ggf. hier und da das Anlegen der vier Schneeketten ersparen. Falls erforderlich, fahre ich gerne mit vier Schneeketten, Antrieb und Spurführung sind dann optimal.

Cabriolets

Die beiden kleine Cabriolets Peugeot 207 CC und Renault Wind wären zwar sehr nett, zumal wir gerne mal an der Kanalküste in den Niederlanden oder England urlauben, aber im Alltag fehlt mir der Nutzwert, beispielsweise beim Transport von Pflanzen und Baustoffen, Möbelstücken, Werkzeugen etc., abwertend punkten auch sehr deutlich die hohen Betriebskosten. Beide sind ein schöner Wunsch, aber die Vernunft siegt, ich streiche sie auch von der Liste.

Opal Agila / Suzuki Splash

Der Opel Agila spricht mich in seiner kompakten Bauform an, ein recht übersichtlicher Wagen mit großem Nutzwert, ein Mini-Van, oder gar ein Micro-Van, je nach Betrachtungsweise. Da ich Automatiken in fast jeder Form sehr schätze, fokussiere ich mich auf den Agila 1,2 mit der 4-Stufen-Wandlerautomatik klassischer Bauart. Recht ungewöhnlich für einen Kleinwagen, in dem man überwiegend automatisierte Schaltgetriebe anbietet, mit denen ich eher schlechte Erfahrungen gemacht habe. Der Agila wurde leider eingestellt, man findet aber noch Neuwagenangebote im Netz, die Preise beginnen bei etwa 12.000 Euro. Die Wirtschaftlichkeit des Wagens ist hinsichtlich des Treibstoffverbrauchs für mich nicht überzeugend, Versicherung und Wartung sind akzeptabel. Der Agila bleibt in der losen Auswahl, wird aber nicht mein Favorit, denn für etwas mehr Geld bekomme ich deutlich effizientere Automatik Wagen.

BMW 1er

Nun zum BMW 114i, ein Kompaktwagen, der für mich persönlich mehr Fahrspaß und Fahrkomfort bedeutet, die Verarbeitungsqualität erscheint mir angemessen, der Heckantrieb spricht mich an, auch der noch verbaute 4-Zylinder Motor, der bald einem 3-Zylinder weichen soll, womit der 1er für mich kein Thema mehr sein wird. Die Typbezeichnung ist mir unklar, weicht vom Hubraum ab, zudem verstehe ich den Sinn des Turboladers nicht. Der Leistungssteigerung kann er nicht dienen, er ist wohl dem Baukasten System geschuldet. Emotionen sprechen für den 114i, nach sehr vielen BMW Motorrädern fühle ich mich auch heute noch der Marke verbunden, einen privaten BMW Pkw habe ich jedoch nie besessen. Die Kalkulation spricht gegen der 1er BMW, hinsichtlich des Anschaffungspreises und der Betriebskosten, zudem fehlt die Automatik, die ich bei einer so großen Investition haben möchte. Der BMW 114i scheidet damit fast aus der Entscheidungsfindung aus.

Honda Civic 1,4i

Der Honda Civic 1,4i wirkt auf mich sehr dynamisch, eine betonte Keilform, dabei recht geräumig, allerdings in den äußeren Abmessungen auch recht groß. Mit dem Magic Seats Konzept — Honda bietet es im Jazz und im Civic an — lässt sich der Raum hinter den Vordersitzen flexibel nutzen. Hierbei können beispielsweise die Sitzflächen nach oben geklappt werden, dann lassen sich hier gut größere Kübelpflanzen, Möbelkartons etc. transportieren. Mit einem Griff an der Rücksitzlehne lässt sich aber auch die Rückbank flach wegklappen, die Sitzfläche wird dabei automatisch mit versenkt, so ist es nur ein Handgriff. Die Ladefläche im Kofferraum ist eben, es gibt keine Stufe. Anschaffungspreis und Betriebskosten des Wagens rechne ich durch, er bleibt in der Auswahl, direkt hinter den Hybrids, die mich deutlich mehr ansprechen, die ich bisher aber auch für unerschwinglich hielt, bezogen auf meine Maßstäbe. Eine Automatik kann mir Honda beim Civic 1,4i leider nicht anbieten, aber vielleicht steht dem "sportlichen Keil" auch die 6-Gang-Handschaltung besser.

Toyota Yaris Hybrid

Nun komme ich zum Toyota Yaris Hybrid, ein sehr interessanter Kleinwagen, dabei auch gar nicht so selten im Alltag anzutreffen, dazu betont wirtschaftlich. Ich sichte die Daten, lese einige Tests und sichte die ADAC-Kostenkalkulation, wie auch die Marktpreise auf den Internet Handelsbörsen. Ab etwa 16.500 Euro ist er als Neuwagen zu haben, teilweise als Tageszulassung oder Re-Import, aber auch mal als Lager-Neuwagen. Der Wagen kommt in die engere Auswahl, eindeutig ein Favorit für mich. Ich vertraue der Marke Toyota, meine Frau fuhr bereits drei Toyotas, sie waren sehr praktisch und zuverlässig, als letzter der Yaris Verso.

Honda Jazz mit ohne ohne Hybrid

Letztlich steht noch der Honda Jazz in seinen verschiedenen Varianten auf meiner Liste. Betont günstig in der Anschaffung und auch annehmbar im Betrieb der 1,2er. Hinsichtlich der Fahrleistungen genügt er mir, ich kaufe grundsätzlich den kleinsten Motor, natürlich aber auch immer unter Abwägungen der Betriebskosten.

Soll es der Jazz CVT sein, den ich sehr interessant finde, führt kein Weg am 1,4er Motor vorbei, der Preis steigt im Vergleich zum 1,2er sehr deutlich an. Für die  CVT akzeptiere ich das eventuell, denn ich wünsche mir schon lange einen Wagen mit CVT, dachte etwas früher auch einmal an den Toyota IQ CVT.

Mein absoluter Favorit beim Jazz ist natürlich der 1,3 IMA Hybrid, ich möchte gar sagen, Hybrid in seiner schönsten Form, bezogen auf Kleinwagen, mit der bekannt überschaubaren Modellauswahl. Hinsichtlich des Anschaffungspreises ist er teilweise günstiger als der 1,4i CVT zu bekommen. Im direkten Vergleich zum Yaris Hybrid liegt der Verbrauch etwas höher, fast 1 l/100 km, jedoch ist der Honda Jazz auch ein Mild-Hybrid, kein Voll-Hybrid wie der Toyota, der auf sehr kurzen Strecken auch rein elektrisch fahren kann, auch elektrisch anfahren kann.

Ich fahre sehr wenig Stadtverkehr, wohne sehr ländlich und pendele mit hohem Autobahnanteil, so fahre ich grob überschlagen etwa 60% Autobahn, 35% Landstraße und 5% Stadtverkehr. Im Netz finde ich den Honda Jazz IMA Hybrid bereits ab 15.000 Euro. Ich werde mich intensiver mit den Hybrid Fahrzeugen befassen und eine Entscheidung treffen.

Hier steht der Honda Jazz Hybrid noch beim Händler.
Hier steht der Honda Jazz Hybrid noch beim Händler.